Den großen deutschen Konsumentenkreditbanken gelingt die Quadratur des Kreises. Erfolgreiche Marktbeispiele wie die Santander Consumer Bank oder die Hanseatic Bank zeigen, dass sich in diesem Marktsegment stabile Cashflows bei attraktivem Risiko-Rendite-Profil erwirtschaften lassen. Bisher war die Assetklasse Konsumentenkredite jedoch ausschließlich für hoch spezialisierte Investoren zugänglich. Ziel des Consumer Finance Summit war es, das Marktsegment unter institutionellen Investoren bekannter zu machen und die relevanten Stakeholder zusammenzubringen. Es boten sich exzellente Möglichkeiten zum Netzwerken. Und mit rd. 60 Besucherinnen war der zum ersten Mal angebotene Summit im Hotel Hilton Cologne auch gut besucht.
Der Markt der digitalen Kreditvergabe ist in den vergangenen Jahren europaweit rasant gewachsen. Im ersten Halbjahr 2022 betrug der Anteil über das Internet vermittelter Konsumentenkredite in Deutschland mehr als 30 Prozent. Neben prominenten Plattformen, wie auxmoney, mit einem Kreditvolumen von mehr als 3,5 Milliarden Euro, der Schweizer Plattform LEND oder Younited Credit aus Frankreich, gibt es in nahezu jedem europäischen Land eine Vielzahl von stark wachsenden Kreditplattformen. Der Consumer Finance Summit gab einen vertiefenden Einblick in den Markt und welche attraktiven Möglichkeiten sich für Investoren bieten. Zentrale Fragen waren:
- Welche Chancen und Risiken sind mit Digital Lending verbunden?
- Was sind Erfolgsfaktoren diversifizierter Digital-Lending-Investitionen?
- Welche Bedeutung hat die aktuell verhandelte Revision der EU-Verbraucherkreditrichtlinie für online vermittelte Konsumentenkredite?
- Wie resilient sind diese Kredite bei einer Rezession?
Das Programm war gespickt mit interessanten Vorträgen und hochklassig besetzten Panels:
- Vortrag 1 von Marco Hinz, COO CrosLend GmbH & VdK Vorstandsmitglied, zum Thema „Status quo Digital Lending – Marktgöße und Entwicklung“. Er zeigte eindrucksvoll auf, welche rasante Entwicklung das Segment in der vergangenen Dekade genommen hat. Regulatorik und geänderte Gewohnheiten von Investoren sorgen für eine zunehmende Differenzierung in den Portfolios. Hier kommt Digital Lending als Asset-Klasse eine immer größere Bedeutung zu. Kurz: Digital Lending ist gekommen, um zu bleiben!
- Panel 1 unter der Moderation von Constantin Fabricius, Verbandsgeschäftsführer, zum Thema „Current opportunities and risks in digital lending“. Es diskutierten Florian Kübler, Co-Founder, CRO & Head Commercial Lending, LEND – Switzerlend AG, Philipp Kriependorf, Co-Founder und Co-Geschäftsführer von auxmoney sowie Mitglied des VdK-Vorstands, Michael Herschlein, CEO Germany von Younited Credit, und Frédéric Dujeux, Co-Founder und Managing Director von Mozzeno. Die Diskutanten und spannende Nachfragen aus dem Publikum machten deutlich, dass ein professionelles Kreditrisikomanagement der Schlüssel zum Erfolg für Originatoren ist. Je professioneller und qualitativ hochwertiger diese Arbeit angepackt wird, desto attraktiver ist die Asset-Klasse.
- Panel 2 ebenfalls unter der Moderation von Constantin Fabricius zum Thema „Success factors of diversified digital lending investments in asset allocation“. Auf dem Podium saßen Bernhard Fuhrmann, Vorstand der Varengold Bank, Thomas Bayreuther, Director Head of Treasury und Investment Management bei N26, Tonko Gast, Founder und Chief Executive Officer von Dynamic Credit Partners, sowie Adrian Hummel, Portfolio Management Marketplace Lending bei Tavis Capital. Eindrucksvoll wurde von den Diskutanten bestätigt, dass Digital Lending schon längst für breite Investorenkreise investierbar ist. Und hier bieten sich heute Möglichkeiten für verschiedene Geschmäcker: für jene, die direkt selbst investieren wollen, oder für jene, die den Weg über einen Fonds gehen möchten. Hierfür gibt es verschiedene Gründe in der Investmentstrategie – alles ist möglich. Klar jedoch wurde, dass das direkte Investment in Digital Lending ein hohes Maß an technischem Sachverstand, Risikokontrolle und Nähe zu den Assets erfordert.
- Beim 2. Vortrag des Tages wagte Romy Ritter, COO und Mitglied des Vorstands bei Exaloan, unter dem Titel „Digital Lending Quo Vadis – Trends und Ausblick“ einen Blick in die Glaskugel. Sie machte auf die zunehmende Professionalisierung des Anlagesegments aufmerksam. Bester Ausdruck sei die Entwicklung von Branchenstandards, wie er der VdK vorantreibe. Zukünftig reiche das jedoch nicht mehr aus, denn das Thema ESG trete auch bei den Plattformen immer mehr in den Mittelpunkt aller Überlegungen – selbst wenn es wegen des konkreten Geschäftsmodells regulatorisch nicht gefordert sei.
- Zum Abschluss des offiziellen Teils des Consumer Finance Summit hob Christian Finke, CEO der Monega KAG, die Bedeutung der Veranstaltung noch einmal hervor. Es wurde deutlich, dass hier mit Digital Lending etwas relevantes Neues in der Asset Allocation seinen Weg sucht – und bei vielen Investorinnen auch findet.
Im Anschluss an den offiziellen Teil des Programms boten die drei Veranstalter, die Monega KAG, die nordIX AG und der VdK allen Gästen die Gelegenheit zum persönlichen Gedankenaustausch und Netzwerken bei schmackhaftem Essen und Trinken. Die vielen positiven Reaktionen bestärken uns Drei in dem Wunsch, dieses Format im kommenden Jahr zu wiederholen.
We will be back!